Text & Dramaturgie

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Kinder, denen man Asterix vorliest, können später gut schreiben. Mir wurde, ich kann. Alles weitere besser in Beispielen.
Veröffentlichungen Sachtexte Werbetexte Übersetzungen Lyrik

Zuallererst: Bin Mit-Autor der 2ten Auflage der

Anatomie der Pantomime

und der

Werkzeuge der Bewegungsanalyse

(die Links führen zu den jeweiligen Amazon-Seiten)



Da diese Bücher vermutlich den besten schriftlich möglichen Einblick in meine pädagogische Tätigkeit geben, geb ich auch gleich zwei Auszüge:



Sachtexte:

Auszug über den Unterschied von Energie und Intensität. Lieblingsstelle:

Beinahe jeder Status äußert sich auf irgend einer Ebene in einem Mißverhältnis zwischen Aktion und Reaktion. Hochstatus tut (für seine Verhältnisse) wenig und bewirkt viel. Tiefstatus hingegen müht sich an einem (für unsere Verhältnisse) trivialen Problem mit großem Einsatz ab. Und wenn sie sich begegnen, dann löst Hochstatus mit wenig Aufwand eben viel Reaktion vom Tiefstatus aus. Und da klare Machtverhältnisse, bzw. klar unklare Machtverhältnisse für die Bühne so unendlich wichtig sind, ist auch dieses Mittel so unendlich wichtig.

Auszug über das Freeze Lieblingsstelle:

(Daß der Inhalt, zu dem man klar stehen will, natürlich auch mit Entschiedenheit gewählt werden muß, sei nur am Rande erwähnt. Unklare Inhalte werden von klaren Mitteln gnadenlos decouvriert. Häufig merkt man dann schon bei der Produktion, das etwas nicht hinhaut, oft werden dann leider die klaren Mittel wieder rausgeworfen, statt daß der Inhalt generalüberholt wird.)




Werbetexte:

Ausschreibung Körpertheater für die Sommerakademie Graz 2015

Shakespeare ist der Meister der hohen Sprache, der Lyrik, der lyrischen und poetischen Tiefsinnigkeit. Oder nicht? Na, jedenfalls nicht nur. Wer Shakespeares Schaffen nur als erlauchte Kunst für erleuchtete Köpfe begreifen will, vergißt, daß Shakespeare und seine Schauspieler einst vor Zeiten auch tatsächlich von seinen Stücken leben mußten; daß jene Stücke den Plebs in die Pits ziehen, die Holzbänke mit Hintern bestücken, kurz: fetzen mußten. Folgerichtig kann man davon ausgehen, daß Shakespeare jenem anderen Kind seiner Zeit, der quicklebendigen Commedia dell'Arte, viel artverwandter ist, als heute manch staubtrockene Inszenierung vermuten lässt. Shakespeare und die Commedia dell'Arte, beide sind immer dem Menschen verpflichtet, mit seinen Problemen, Unzulänglich- und Hilflosigkeiten, seinem sozialen Gefüge, seiner Komik und auch seiner Würde. Alles Themen, die vor 500 Jahren ebenso aktuell waren, wie sie es in 500 Jahren immer noch sein werden. Allgemeingültig, gradezu.

Diener zweier Herren, Flyertext.

In einem farbenprächtigen Feuerwerk von Verwirrungen präsentiert sich Goldonis witzgewaltige Komödie im hochmodernen, weil geradezu antiken Gewand: Mit Mantel und Degen, mit Maske und Pep, ganz ohne Langeweile, ganz so wie es die Commedia dell’ Arte verlangt. Und auch inhaltlich hat das Stück (wie jede große Komödie) nichts an Aktualität verloren: Noch immer nutzen die Reichen die Armen, die Alten die Jungen aus, noch immer sind Liebende wankelmütig und ist Papa dagegen, noch immer ist Arbeit selten, anstrengend und macht nicht satt.



Übersetzungen

Auszug: Ein Sommernachtstraum

wozu einen so vielfach übersetzten Text neu übersetzen? Weil keine Übersetzung mir gefiel. Schlegel lässt alle Figuren in derselben Sprachebene sprechen. Handwerker sprechen wie Athener sprechen wie Elfen. Günther's Ansatz, damalige Gags mit heutigen zu ersetzen ist vielversprechend, aber Günthers sprachliche Fähigkeiten sind seinem Anspruch nicht gewachsen. Fried ist gut, genau, übergenau; nicht mehr bühnengeeignet. Natürlich hab ich nicht darauf bestanden, daß jede Zeile von mir ist. Fried, Schlegel, in den Handwerkerszenen manchmal sogar Günther haben mir Zeilen geliehen. hier also ein Ausschnitt meiner Version:
Helena Demetrius! Laß ab von deinem Hass Liebt er auch Hermia, was stört euch das? Sie liebt nur euch! Ihr könnt zufrieden sein! Demetrius Zufrieden mit Hermia, die mich langweilt? Nein! Es stimmen zu, die im Vergleich euch sah'n Ich tausche meinnen Raben gegen einen Schwan Die Wünsche werden vom Verstand bestimmt Verstand verlangt, daß man die beste nimmt. Ich hab mich a) geirrt und b) belogen als ich die dumme Kuh dir vorgezogen! Helena Warum werd ich mit diesem Spott geschlagen Und warum muß ich diesen Hohn ertragen?
unangenehme Eigenart des Künstlers: Gibt mit seinen Werken an. "Ich hab mich a) geirrt und b) belogen". Ich freu mich heute noch über die Alliterationen a)-irrt und b)-belogen.



Lyrik

Ballad about the sorrily deceptive state of my philosophical fridge

Auf Englisch. Das Reimen auf Deutsch kann man unter Übersetzung bereits sehen.
I opened my fridge tonight, what sorry sight: seven bottles finest liquor, opened all May make me make a simple yet wrong call: As Poets tend to be, a dammned drunkard he, that owns that fridge in which we seven bottles finest kind of liquor find. but would you mind pray tell me kind what call was wrong, what mistake in the making? about that drunkish poets sin whose bottles battle with the food and win three quarters of the fridge they're in They already have taken! The missing link? Simple, rethink! Why would he choose to let his booze clutter his fridge in which Food else stood? Its simple! He knows that those spirits are far to fine for the sink beeing gifts which guest did brink, Even if he, as a poet, don't drink. So had all poetry but one reason: to warn you 'gainst your reason's treason 'gainst base deductions from base clues it warns: think twice afore you knot a noose.